Wir können die Effizienz unseres Codes erhöhen, indem wir die Ein- und Ausgabe puffern. Wir erzeugen einen Eingabepuffer und lesen dann eine Folge von Bytes auf einmal. Danach holen wir sie Byte für Byte aus dem Puffer.
Wir erzeugen ebenfalls einen Ausgabepuffer. Darin speichern wir unsere Ausgabe bis er voll ist. Dann bitten wir den Kernel den Inhalt des Puffers nach stdout zu schreiben.
Diese Programm endet, wenn es keine weitere Eingaben gibt. Aber wir müssen den Kernel immernoch bitten den Inhalt des Ausgabepuffers ein letztes Mal nach stdout zu schreiben, denn sonst würde ein Teil der Ausgabe zwar im Ausgabepuffer landen, aber niemals ausgegeben werden. Bitte vergessen Sie das nicht, sonst fragen Sie sich später warum ein Teil Ihrer Ausgabe verschwunden ist.
%include 'system.inc'
%define BUFSIZE 2048
section .data
hex db '0123456789ABCDEF'
section .bss
ibuffer resb BUFSIZE
obuffer resb BUFSIZE
section .text
global _start
_start:
sub eax, eax
sub ebx, ebx
sub ecx, ecx
mov edi, obuffer
.loop:
; read a byte from stdin
call getchar
; convert it to hex
mov dl, al
shr al, 4
mov al, [hex+eax]
call putchar
mov al, dl
and al, 0Fh
mov al, [hex+eax]
call putchar
mov al, ' '
cmp dl, 0Ah
jne .put
mov al, dl
.put:
call putchar
jmp short .loop
align 4
getchar:
or ebx, ebx
jne .fetch
call read
.fetch:
lodsb
dec ebx
ret
read:
push dword BUFSIZE
mov esi, ibuffer
push esi
push dword stdin
sys.read
add esp, byte 12
mov ebx, eax
or eax, eax
je .done
sub eax, eax
ret
align 4
.done:
call write ; flush output buffer
push dword 0
sys.exit
align 4
putchar:
stosb
inc ecx
cmp ecx, BUFSIZE
je write
ret
align 4
write:
sub edi, ecx ; start of buffer
push ecx
push edi
push dword stdout
sys.write
add esp, byte 12
sub eax, eax
sub ecx, ecx ; buffer is empty now
ret
Als dritten Abschnitt im Quelltext haben wir .bss. Dieser
Abschnitt wird nicht in unsere ausführbare Datei eingebunden und kann daher nicht
initialisiert werden. Wir verwenden resb anstelle von db. Dieses reserviert einfach die angeforderte Menge an
uninitialisiertem Speicher zu unserer Verwendung.
Wir nutzen, die Tatsache, dass das System die Register nicht verändert: Wir
benutzen Register, wo wir anderenfalls globale Variablen im Abschnitt .data verwenden müssten. Das ist auch der Grund, warum die
UNIX®-Konvention, Parameter auf dem Stack zu
übergeben, der von Microsoft, hierfür Register zu verwenden, überlegen
ist: Wir können Register für unsere eigenen Zwecke verwenden.
Wir verwenden EDI und ESI
als Zeiger auf das nächste zu lesende oder schreibende Byte. Wir verwenden EBX und ECX, um die Anzahl der Bytes
in den beiden Puffern zu zählen, damit wir wissen, wann wir die Ausgabe an das
System übergeben, oder neue Eingabe vom System entgegen nehmen müssen.
Lassen Sie uns sehen, wie es funktioniert:
% nasm -f elf hex.asm % ld -s -o hex hex.o % ./hex Hello, World! Here I come! 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A ^D %
Nicht was Sie erwartet haben? Das Programm hat die Ausgabe nicht auf dem Bildschirm
ausgegeben bis sie ^D gedrückt haben. Das kann man
leicht zu beheben indem man drei Zeilen Code einfügt, welche die Ausgabe jedesmal
schreiben, wenn wir einen Zeilenumbruch in 0A umgewandelt
haben. Ich habe die betreffenden Zeilen mit > markiert (kopieren Sie die > bitte
nicht mit in Ihre hex.asm).
%include 'system.inc'
%define BUFSIZE 2048
section .data
hex db '0123456789ABCDEF'
section .bss
ibuffer resb BUFSIZE
obuffer resb BUFSIZE
section .text
global _start
_start:
sub eax, eax
sub ebx, ebx
sub ecx, ecx
mov edi, obuffer
.loop:
; read a byte from stdin
call getchar
; convert it to hex
mov dl, al
shr al, 4
mov al, [hex+eax]
call putchar
mov al, dl
and al, 0Fh
mov al, [hex+eax]
call putchar
mov al, ' '
cmp dl, 0Ah
jne .put
mov al, dl
.put:
call putchar
> cmp al, 0Ah
> jne .loop
> call write
jmp short .loop
align 4
getchar:
or ebx, ebx
jne .fetch
call read
.fetch:
lodsb
dec ebx
ret
read:
push dword BUFSIZE
mov esi, ibuffer
push esi
push dword stdin
sys.read
add esp, byte 12
mov ebx, eax
or eax, eax
je .done
sub eax, eax
ret
align 4
.done:
call write ; flush output buffer
push dword 0
sys.exit
align 4
putchar:
stosb
inc ecx
cmp ecx, BUFSIZE
je write
ret
align 4
write:
sub edi, ecx ; start of buffer
push ecx
push edi
push dword stdout
sys.write
add esp, byte 12
sub eax, eax
sub ecx, ecx ; buffer is empty now
ret
Lassen Sie uns jetzt einen Blick darauf werfen, wie es funktioniert.
% nasm -f elf hex.asm % ld -s -o hex hex.o % ./hex Hello, World! 48 65 6C 6C 6F 2C 20 57 6F 72 6C 64 21 0A Here I come! 48 65 72 65 20 49 20 63 6F 6D 65 21 0A ^D %
Nicht schlecht für eine 644 Byte große Binärdatei, oder?
Anmerkung: Dieser Ansatz für gepufferte Ein- und Ausgabe enthält eine Gefahr, auf die ich im Abschnitt Die dunkle Seite des Buffering eingehen werde.
Warnung: Das ist vielleicht ein etwas fortgeschrittenes Thema, das vor allem für Programmierer interessant ist, die mit der Theorie von Compilern vertraut sind. Wenn Sie wollen, können Sie zum nächsten Abschnitt springen und das hier vielleicht später lesen.
Unser Beispielprogramm benötigt es zwar nicht, aber etwas anspruchsvollere Filter müssen häufig vorausschauen. Mit anderen Worten, sie müssen wissen was das nächste Zeichen ist (oder sogar mehrere Zeichen). Wenn das nächste Zeichen einen bestimmten Wert hat, ist es Teil des aktuellen Tokens, ansonsten nicht.
Zum Beispiel könnten Sie den Eingabestrom für eine Text-Zeichenfolge parsen (z.B. wenn Sie einen Compiler einer Sprache implementieren): Wenn einem Buchstaben ein anderer Buchstabe oder vielleicht eine Ziffer folgt, ist er ein Teil des Tokens, das Sie verarbeiten. Wenn ihm ein Leerzeichen folgt, oder ein anderer Wert, ist er nicht Teil des aktuellen Tokens.
Das führt uns zu einem interessanten Problem: Wie kann man ein Zeichen zurück in den Eingabestrom geben, damit es später noch einmal gelesen werden kann?
Eine mögliche Lösung ist, das Zeichen in einer Variable zu speichern und ein
Flag zu setzen. Wir können getchar so anpassen, dass
es das Flag überprüft und, wenn es gesetzt ist, das Byte aus der Variable
anstatt dem Eingabepuffer liest und das Flag zurück setzt. Aber natürlich macht
uns das langsamer.
Die Sprache C hat eine Funktion ungetc() für genau
diesen Zweck. Gibt es einen schnellen Weg, diese in unserem Code zu implementieren? Ich
möchte Sie bitten nach oben zu scrollen und sich die Prozedur getchar anzusehen und zu versuchen eine schöne und schnelle
Lösung zu finden, bevor Sie den nächsten Absatz lesen. Kommen Sie danach
hierher zurück und schauen sich meine Lösung an.
Der Schlüssel dazu ein Zeichen an den Eingabestrom zurückzugeben, liegt darin, wie wir das Zeichen bekommen:
Als erstes überprüfen wir, ob der Puffer leer ist, indem wir den Wert von
EBX testen. Wenn er null ist, rufen wir die Prozedur read auf.
Wenn ein Zeichen bereit ist verwenden wir lodsb, dann
verringern wir den Wert von EBX. Die Anweisung lodsb ist letztendlich identisch mit:
mov al, [esi]
inc esi
Das Byte, welches wir abgerufen haben, verbleibt im Puffer bis read zum nächsten Mal aufgerufen wird. Wir wissen nicht wann
das passiert, aber wir wissen, dass es nicht vor dem nächsten Aufruf von getchar passiert. Daher ist alles was wir tun müssen um das
Byte in den Strom "zurückzugeben" ist den Wert von ESI
zu verringern und den von EBX zu erhöhen:
ungetc:
dec esi
inc ebx
ret
Aber seien Sie vorsichtig! Wir sind auf der sicheren Seite, solange wir immer nur ein
Zeichen im Voraus lesen. Wenn wir mehrere kommende Zeichen betrachten und ungetc mehrmals hintereinander aufrufen, wird es meistens
funktionieren, aber nicht immer (und es wird ein schwieriger Debug). Warum?
Solange getchar read nicht
aufrufen muss, befinden sich alle im Voraus gelesenen Bytes noch im Puffer und ungetc arbeitet fehlerfrei. Aber sobald getchar read aufruft verändert
sich der Inhalt des Puffers.
Wir können uns immer darauf verlassen, dass ungetc
auf dem zuletzt mit getchar gelesenen Zeichen korrekt
arbeitet, aber nicht auf irgendetwas, das davor gelesen wurde.
Wenn Ihr Programm mehr als ein Byte im Voraus lesen soll, haben Sie mindestens zwei Möglichkeiten:
Die einfachste Lösung ist, Ihr Programm so zu ändern, dass es immer nur ein Byte im Voraus liest, wenn das möglich ist.
Wenn Sie diese Möglichkeit nicht haben, bestimmen Sie zuerst die maximale Anzahl
an Zeichen, die Ihr Programm auf einmal an den Eingabestrom zurückgeben muss.
Erhöhen Sie diesen Wert leicht, nur um sicherzugehen, vorzugsweise auf ein
Vielfaches von 16--damit er sich schön ausrichtet. Dann passen Sie den .bss Abschnitt Ihres Codes an und erzeugen einen kleinen
Reserver-Puffer, direkt vor ihrem Eingabepuffer, in etwa so:
section .bss
resb 16 ; or whatever the value you came up with
ibuffer resb BUFSIZE
obuffer resb BUFSIZE
Außerdem müssen Sie ungetc anpassen, sodass
es den Wert des Bytes, das zurückgegeben werden soll, in AL übergibt:
ungetc:
dec esi
inc ebx
mov [esi], al
ret
Mit dieser Änderung können Sie sicher ungetc
bis zu 17 Mal hintereinander gqapaufrufen (der erste Aufruf erfolgt noch im Puffer, die
anderen 16 entweder im Puffer oder in der Reserve).
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